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Landrat wehrt sich gegen Schlechtreden einzelner Krankenhausstandorte in der aktuellen Reformdiskussion

20. 01. 2023

Verantwortungslose Kritik am Elbe-Elster-Klinikum verunsichert Patienten und Belegschaft/ Klinikum unverzichtbarer Gesundheitsdienstleister in Elbe-Elster

 

Landrat Christian Jaschinski hat das Schlechtmachen einzelner Krankenhausstandorte mitten im laufenden Diskussionsprozess zur Krankenhausreform scharf kritisiert. Es sei verantwortungslos, dass einzelne Häuser willkürlich in Medien herausgegriffen würden, andere gleich gelagerte Anbieter von Gesundheitsleistungen aber bewusst oder unbewusst im Dunkeln gelassen würden. „Das sorgt nicht nur für Verunsicherung bei den Patientinnen und Patienten, sondern ebenso in der Belegschaft und erschwert die ohnehin nicht leichte Fachkräfteakquise“, sagt der Landrat. In aktuellen Beiträgen des Magazins „Stern“ und der rbb-Sendung „Brandenburg aktuell“ war ohne erkennbaren besonderen Grund das Elbe-Elster-Klinikum als Beispiel ohne Herzkatheter-Messplatz oder eine zertifizierte Stroke Unit herausgegriffen worden, obwohl es Dutzende vergleichbare Standorte mit ähnlicher Behandlungssituation in Deutschland gibt.

„Die Aussagen des in den Medienbeiträgen zu Wort kommenden Krankenhausfachmanns Prof. Busse sind ein Schlag ins Gesicht für alle Mitarbeiter unseres Klinikums, die sich für die Region engagieren. Entfernungen zwischen den Kliniken sind derzeit im ländlichen Raum in Brandenburg schon recht weit. Wie soll eine Notfallversorgung bei begrenzten Ressourcen mit diesen Voraussetzungen dann praktisch aussehen“, fragt der Landrat.

Christian Jaschinski betont, dass sich die Verantwortlichen im Landkreis nicht einer konstruktiven Diskussion um Verbesserungen bei der Patientenversorgung verschließen würden. „Aber es ist die Art und Weise, wie das gemacht wird und ob die Beteiligten auf dem Weg mitgenommen werden. Der Ton macht auch hier die Musik. Das ist wie in einem guten Patientengespräch, wo der Arzt nicht um den Brei herumredet, aber dennoch bei aller Fachlichkeit seinem Gegenüber die Lage und die daraus resultierenden Konsequenzen verständlich erklärt und auch mögliche Alternativen benennt.“

In der aktuellen Lage habe er aber leider den Eindruck, so der Landrat, dass über die kleinen Kliniken wie in Elbe-Elster hinweg geplant werde. Der Patientenwille werde gar nicht berücksichtigt, die geplante Umwandlung vieler Standorte von funktionierenden Krankenhäusern in ambulante Zentren sei schon beschlossene Sache und komme einem Kahlschlag gleich.

Die Sicherung der medizinischen Versorgung im Landkreis ist seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen, für das sich Kreisverwaltung und der Kreistag sich mit Nachdruck einsetzen. Eine wichtige Säule dabei ist das Elbe-Elster-Klinikum. Der Landkreis ist Eigentümer des regionalen Gesundheitsdienstleisters, der über drei Klinikstandorte in Elsterwerda, Finsterwalde und Herzberg verfügt, die im Krankenhausplan des Landes Brandenburg als Grundversorger ausgewiesen sind, und über die sogenannte Notfallstufe 1 verfügen. Wie der Gesundheitsökonom Prof. Busse im rbb- und Stern-Interview ausführt, „braucht sowas kein Mensch“, da kein Standort einen Herzkatheter-Messplatz oder eine zertifizierte Stroke Unit vorhält. Seinen Ausführungen nach, wird dadurch ein Herzinfarkt nicht richtig diagnostiziert und dem Bürger eine Versorgungssicherheit „vorgegaukelt“, obwohl dem Patienten „nicht adäquat geholfen wird“. „Solche Aussagen aus berufenem Mund (Minister Prof. Lauterbach hat Prof. Busse in die Regierungskommission berufen) machen die im Elbe-Elster Klinikum mit großem persönlichem Engagement tätigen ärztlichen und pflegerischen Kollegen fassungslos. Wie kann man Arbeit für unsere Patienten nur so unqualifiziert herabwürdigen“, fragt sich der Landrat.

Für Christian Jaschinski kommt niemand an der Tatsache vorbei: „Eine wohnortnahe Notfallversorgung im Krankenhaus ist auch im Jahr 2023 wichtig und richtig. Unsere Notaufnahmen leisten dabei neben dem Rettungsdienst eine wichtige Filterfunktion, um die Patienten, wenn nötig, schnellstmöglich in eine entsprechende Fachklinik zu lenken, wo ihnen die bestmögliche Behandlung zuteilwird. Hierfür leisten die Klinikum-Mitarbeiter rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr Großartiges. In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist eine Herzkatheter-Untersuchung mit ihren potenziell gravierenden Nebenwirkungen (Herzrhythmusstörungen, Gefäßverletzungen, Nierenversagen, …) gar nicht nötig. Dort kann eine wohnortnahe adäquate Versorgung an allen drei Klinikstandorten sicher erfolgen. Auch sind Besuche von Angehörigen ohne weite Anreisen möglich, der Kontakt zu ärztlichem und pflegerischem Personal vielleicht auch weniger anonym, als in einem Großstadtklinikum.“

Der Landrat ist überzeugt, dass sich die Struktur des Elbe-Elster-Klinikums im Grundsatz bewährt hat und sich letztendlich für die Menschen auszahlt.

 

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