Landrat begründet Kitaöffnung in Schreiben an Erzieherinnen
Maßnahmen nehmen Hochrisikogruppen mit schweren Krankheitsverläufen in Kliniken in den Fokus/ 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Elbe-Elster aktuell bei 454,7
In einem Schreiben an Erzieherinnen und Erzieher, Tagespflegepersonen sowie Leiterinnen und Leiter entsprechender Einrichtungen hat Landrat Christian Heinrich-Jaschinski den Verzicht auf eine generelle Kitaschließung erläutert. Mit seiner aktuellen Allgemeinverfügung konzentriere der Landkreis seine Maßnahmen auf stationäre oder teilstationäre Pflegeinrichtungen sowie alle ambulanten Pflegedienste, die ein Testkonzept umzusetzen haben. „Ganz konkret geht es darum, Infektionen bei Hochrisikogruppen, insbesondere denen, die aktuell mit schweren Krankheitsverläufen in den Kliniken liegen, zu vermeiden und letztendlich dadurch auch den ‚Kollaps‘ des Gesundheitssystems auszuschließen“, begründet er darin die getroffene Entscheidung des Landkreises. Nach Einschätzung des Gesundheitsamtes aus der täglichen Arbeit lässt eine Schließung von Kindertagesstätten keine deutliche Minimierung des Infektionsgeschehens in der Altersgruppe der Hochaltrigen und Vorerkrankten erwarten. Die vorhandenen Daten sprechen zwar dafür, dass diese Maßnahme Auswirkungen auf die Gesamtinzidenz haben kann. Die Bewertung des regionalen - sicher insgesamt hohen - Infektionsgeschehens und insbesondere der damit einhergehenden Risikoeinschätzungen, konkret für den Kita-Bereich, hat für uns dazu geführt, dass wir die Kindertageseinrichtungen nicht per Anordnung geschlossen haben. Für uns ist durch solche allgemeinen Maßnahmen eine deutliche Entlastung bei den Hochrisikogruppen nicht nachweisbar. Hinzu kommt, dass durch Offenhalten der Kita eine sonst eintretende verstärkte Betreuung der Kinder durch die Großeltern vermieden werde, die zur besonders gefährdeten Gruppe gehören.
Der Landrat wirbt um Verständnis für die getroffene Entscheidung: „Dies insbesondere, weil ich es als wichtig ansehe, dass Sie in Ihrer Rolle unter anderem unabdingbar sind für die Entwicklung von sozialen Kompetenzen der Kinder, besonders der aus sozial schwachen Familien. Leider sind nicht alle Familien in der Lage, den Wegfall des frühpädagogischen Angebotes aufzufangen. Andererseits werden diejenigen Eltern, die sich redlich bemühen, den Spagat zwischen Erziehung und Beruf auszuhalten, mitunter ‚zerrieben‘.“
Die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens werde zeigen, ob die eingeleiteten zielgenauen Maßnahmen Wirkung zeigen. Sollten Anhaltspunkte dafür sprechen, dass weitere gravierende Einschränkungen, auch im Bereich der Kindertagesbetreuung, erforderlich seien, werde der Landkreis entsprechende weitere Maßnahmen ergreifen, heißt es in dem Schreiben.
Die Corona-Infektionen im Landkreis Elbe-Elster bewegen sich weiter auf sehr hohem Niveau, auch wenn die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner) insgesamt leicht abnimmt. Der Wert steht aktuell bei 454,7. Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Elbe-Elster meldet am 14. Januar 2021 nachfolgende statistische Angaben zu den Corona-Infektionen im Landkreis:
gesamt positiv Getestete: 3.906 (+ 94 zum Vortag)
davon aktive Fälle: 875 (+ 18 zum Vortag)
genesene Personen: 2.929 (+ 71 zum Vortag)
bestätigte 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner: 454,7 (477,3 am Vortag)
stationär behandelte Personen: 45 (Stand 14.01.21)
davon intensivmedizinisch: 12 (Stand 14.01.21)
Personen in Isolation bzw. häusliche Quarantäne: 2620 (+ 590 zur Vorwoche/Stand 08.01.21)
verstorben: 102 Personen (+ 5 zum Vortag)
Die Angaben entsprechen, wenn nicht anders angegeben, dem aktuellen Stand am 14. Januar, 8.30 Uhr.
Aktuelle Daten sowie weitere Informationen mit entsprechenden Links rund ums neuartige Coronavirus im Landkreis Elbe-Elster sind unter www.lkee.de jederzeit abrufbar.
Presseinfo LK- EE Nr.: 2021/1/10
Bild zur Meldung: Logo des LK-EE
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