Feuerwehren aus Doberlug-Kirchhain und dem Amt Elsterland üben in Rückersdorf
Abrissreifer Wohnblock diente als optimales Übungsobjekt
RÜCKERSDORF Wenn morgens früh um 9 Uhr neun Feuerwehren mit etwa 65 Kameradinnen und Kameraden aus allen Richtungen im Ort eintreffen, sorgt das schon für ein bisschen Aufsehen. So auch am vergangenen Samstag in der Rückersdorfer Bahnhofstraße. Nur verwunderlich, alle kamen ohne Blaulicht und Martinshorn. Schnell wurde daher allen Anwohner klar, dieses Mal war zum Glück nichts Ernsthaftes passiert.
Zu einer gemeinsamen Übung der Stützpunktfeuerwehr Doberlug-Kirchhain/Amt Elsterland trafen sich am 25. Februar die Wehren aus Schönborn, Rückersdorf, Tröbitz, Oppelhain, Doberlug, Kirchhain, Hennersdorf, Frankena und Lugau in Rückersdorf. Nicht zum erste Mal seit der Gründung der Stützpunktfeuerwehr im September 2009, zu diesem Zeitpunkt die erste im Land Brandenburg, dass die Kameradinnen und Kameraden bei gemeinsamen Übungen und Einsätzen aufeinandertrafen. Eine bessere Zusammenarbeit und optimalere Abstimmung der Einsatzkräfte und Technik bei Einsätzen war einer der Beweggründe die für die Bildung der Stützpunktfeuerwehr sprachen. Im Einsatzfall lassen sich so auf einfachen und unbürokratischen Wegen Zugstärken der Einsatzkräfte sicherstellen. „Hilfeleistung bei Unglücksfällen darf schließlich nicht an irgendwelchen politischen Grenzen aufhören.“, so Rene Wunderlich, stellvertretender Stadtbrandmeister von Doberlug-Kirchhain. „Auch können dadurch die bei Land und Bund laufenden Fördermittel besser beantragt werden.“
An diesem Ausbildungstag stand für alle beteiligten Feuerwehren ein ganz besonderes Übungsobjekt zu Verfügung, ein leerstehender Wohnblock. Der unter Verwaltung der Wohnungsgesellschaft der Stadt Doberlug-Kirchhain stehende Block soll noch in diesem Jahr dem Abrisshammer zum Opfer fallen. Dank der guten Zusammenarbeit von Wolfgang Pansow, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft, mit den Wehrführungen und Amtsverwaltungen des Wirkungsbereiches konnte dieser kurzerhand für diesen Übungstag bereitgestellt werden. Der Block wurde bereits im Zuge der Abrissvorbereitung komplett beräumt und alle Medien, wie Strom und Wasser waren abgetrennt. Somit bestanden keinerlei Gefahren für die Kameradinnen und Kameraden bei ihren Übungen. Aufgeteilt auf die drei Hausaufgänge konnten alle erdenklichen Übungsszenarien durchgespielt werden. Egal ob der Zugang mittels Leitern über den Balkon erfolgen sollte, Notöffnungen von Türen erforderlich waren oder der Löschangriff auf eine brennende Wohnung, es standen alle Möglichkeiten zur Verfügung. Die Wohnungen konnten bedenkenlos mittels Nebelmaschinen komplett unter Rauch gesetzt werden, sodass diese nur mit kompletter Atemschutzausrüstung zu erreichen waren. Ein nicht ganz leichte Übung, wenn man bedenkt, dass die allein die Atemschutzausrüstung gut 15 Kilogramm wiegt. Dazu kommen noch die persönliche Schutzausrüstung und die Schläuche, welche teilweise bis in die dritte Etage zu verlegen waren. Dort angekommen mussten die Wohnungstüren unter Beachtung der geltenden Einsatzregeln geöffnet werden. Je nach Szenario war anschließend nicht nur der Brandherd zu lokalisieren und die Brandbekämpfung durchzuführen, sondern auch verletzte Personen waren zu suchen und zu retten. Hierbei konnte auch gleich der Umgang mit den vorhandenen Wärmebildkameras geprobt werden. Zusätzlich bestand die Möglichkeit auf die Besonderheiten bei der Innenbrandbekämpfung einzugehen. Hierfür standen zwei Kammeraden der Stützpunktfeuerwehr zur Verfügung, welche dazu einen speziellen Lehrgang bei einer Kreisausbildung in Luckenwalde besucht hatten.
Nach erfolgreichem Abschluss des Übungstages und dem kompletten Rückbau der Technik trafen sich alle beteiligten Kameradinnen und Kameraden im Gerätehaus der Rückersdorfer Wehr. Hier konnte bei einem gemeinsamen Mittagessen Rückschau auf die Ausbildung gehalten werden und erste Auswertungen wurden vorgenommen. Christian Passin, Amtswehrführer des Amtes Elsterland und Rene Wunderlich, stellvertretender Standbrandmeister von Doberlug-Kirchhain sagen an dieser Stelle nochmal ein besonderer Dank an Wolfgang Pansow von der Wohnungsgesellschaft für die Bereitstellung des Wohnblocks, das Feuerwehrtechnische Zentrum Herzberg für die technische Unterstützung, besonders der Atemschutztechnik, dem Amt Elsterland und der Stadtverwaltung Doberlug-Kirchhain für hervorragende Unterstützung, sowie allen teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft.
Text + Fotos: Frank Reimann
Bildertexte:
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Begrüßungsappell und Einweisung vor Beginn des Übungstages
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Vorbereitung der Kameradinnen und Kameraden auf die einzelnen Übungsaufgaben
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Vorbereitung der Kameradinnen und Kameraden auf die einzelnen Übungsaufgaben
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Türöffnung und Löschangriff unter Atemschutz bei einem Wohnungsbrand
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Personenrettung aus einem brennenden Gebäude
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Strahlrohrführung und Löschangriff in einer Wohnung
Bild zur Meldung: Feuerwehren aus Doberlug-Kirchhain und dem Amt Elsterland üben in Rückersdorf
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Feuerwehren aus Doberlug-Kirchhain und dem Amt Elsterland üben in Rückersdorf (28. 02. 2017)
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