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Flussschleifen Erfolgsgeschichten des Naturschutzes
04. 06. 2020Flussschleifen Erfolgsgeschichten des Naturschutzes
Landrat besuchte mit Mitgliedern des Naturschutzbeirates Renaturierungsprojekte im Landkreis Elbe-Elster
Eine Brandenburger Erfolgsgeschichte des Naturschutzes im Landkreis Elbe-Elster war dieser Tage (28. Mai) Ziel einer Exkursion des kreislichen Naturschutzbeirates. Zusammen mit Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und weiteren Mitgliedern der Verwaltungsleitung schauten sich die Beiratsmitglieder gelungene Beispiele für Flussrenaturierungen an. Dazu zählen die 200 Meter lange Elsterwiesenschleife zwischen Thalberg und Prestewitz und die 180 Meter lange Saarschleife flussaufwärts von der Straßenbrücke Thalberg. Sie gehören zu insgesamt elf Flussschleifen im Landkreis, die zwischen 2007 und 2018 realisiert wurden. Alle Schleifen liegen am Unterlauf der stark begradigten und verbreiterten Kleinen Elster. Die Flussmäander entstanden entweder neu oder sie wurden reaktiviert. „Möglich wurde das Großprojekt nur durch ein gelungenes Zusammenspiel von Akteuren und Finanzierungsinstrumenten sowie das fortdauernde Engagement der Flächenagentur Brandenburg als Projektträgerin vor Ort“, sagte Birgit Groth von der Flächenagentur Brandenburg. Je nach Größe, Lage und Besonderheiten liegen die Projektkosten zwischen 100.000 und 300.000 Euro je Flussschleife. Ein Teil der Vorhaben wurde über ein EFRE-Projekt der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg umgesetzt. Der andere Teil, zu dem die Elsterwiesen- und die Saarschleife gehören, sind durch die Flächenagentur Brandenburg GmbH im Rahmen der Eingriffsregelung realisiert und refinanziert worden. Dazu erläuterte Birgit Groth: „Der Deichbau an der Schwarzen Elster verursacht hohen Ausgleichsbedarf. Das Landesamt für Umwelt kompensiert mit der Elsterwiesenschleife bestimmte Eingriffe im Rahmen der Ertüchtigung der Deiche. Und die Saarscheife hilft, die Eingriffe eines großen Straßenbauprojektes im Elbtal zu kompensieren.“ Die Teilnehmer der Exkursion zeigten sich im Anschluss an die Vor-Ort-Besichtigung beeindruckt. Für Landrat Christian Heinrich-Jaschinski ist die Renaturierung von Fließgewässern ein sehr gutes Beispiel für anspruchsvollen Naturschutz. „Wenn Gewässer mehr Raum bekommen, Flüsse ihre Betten und Ufer wieder in natürlicher Dynamik gestalten sollen, dann sind dafür vielfältige Voraussetzungen nötig. Aber das Engagement zahlt sich am Ende für uns alle aus: durch neuen hochwertigen Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt. Und ich bin mir sicher, solche Projekte bringen auch die regionale Entwicklung weiter voran.“
Das Landesnaturschutzgesetz bestimmte schon Mitte der 90er Jahre, dass zur wissenschaftlichen und fachlichen Beratung bei der unteren Naturschutzbehörde ein Naturschutzbeirat zu bilden ist. Im Landkreis wurde dem 1995 Rechnung getragen. Der Beirat ist seitdem in die Vorbereitung aller wichtigen Entscheidungen und Maßnahmen der Naturschutzbehörde einzubeziehen. Als Mitglieder werden Bürger berufen, die im Naturschutz und in der Landschaftspflege besonders fachkundig sind und Erfahrung haben. Sie bringen insbesondere Fachkenntnisse auf den Gebieten der Botanik, Zoologie, Ökologie, Landschaftspflege, Landschaftsplanung oder verwandter Disziplinen wie der Forst-, Land-, Fischerei- oder Gewässerwirtschaft mit. Die regelmäßigen Exkursionen zu wichtigen Naturschutzprojekten im Landkreis dienen der Information und dem Austausch unter den Beiratsmitgliedern. Foto: Pressestelle Kreisverwaltung/ Torsten Hoffgaard
Torsten Hoffgaard
Pressereferent
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