16. Kinderhörsaal am 07.05.2014

Amt Elsterland, den 13. 05. 2014
Vorschaubild zur Meldung: 16. Kinderhörsaal   am 07.05.2014

Das Auerhuhn Ureinwohner – Neubürger im Naturpark

Lars Thielemann, Leiter der Naturparkverwaltung, begeisterte 39 Kinder und zahlreiche Eltern mit seinem Vortrag über die Neuansiedlung und Geschichte der Auerhühner.

Die Auerhühner waren einst zahlreich in unseren Wäldern vorhanden, sind aber nahezu überall in Deutschland ausgestorben. Neuansiedlungen aus Nachzüchtungen waren bisher wenig erfolgreich. Das Projekt des Naturpark setzt auf wildlebende Tiere aus Schweden. Die Vögel werden vor ihrem ersten Schritt in die neue Heimat mit einem Sender versehen. So können Standort und alle Aktivitäten mehrere Wochen verfolgt werden.  Es gibt Hoffnung, dass die Tiere sich gut eingelebt haben und man rechnet mit baldigem Nachwuchs.

Herr Thielemann erklärte, dass die Auerhühner auf den Bäumen schlafen, aber auf der Erde brüten. Etwa  8 Eier legt eine Henne. Die Eier sind hell mit braunen Punkten. Die Küken schlüpfen alle gleichzeitig und können sofort laufen und folgen der Mutter. Auerhühner können gut sehen und hören, was sehr wichtig ist beim wahrnehmen von anschleichenden Feinden. Gern würde ein Fuchs, Dachs, Wiesel und sogar ein Wildschwein ein Gelege plündern. Durch ein gutes Versteck und die Wachsamkeit des Auerhuhns gelingt es jedoch nicht häufig. Die Nahrung der Tiere besteht aus Pflanzen, bevorzugt Heidelbeerkraut, im Winter müssen die Vögel mit Kiefernnadeln vorlieb nehmen. Um die harten Kiefernnadel verdauen zu können, sammel die Auerhühner, wie auch die Hühner kleine Steine. Die Steine bleiben im Magen und helfen bei der Zerkleinerung der kargen Nahrung.

Herr Thielemann gab Auskunft über die Fangaktionen in Schweden, wo es ganz viele Auerhühner gibt und die dort sogar gejagt werden dürfen. Mit Netzen sind einige Tiere vom Straßenrand eingefangen worden. Dort suchen die Tiere gewöhnlich nach kleinen Steinchen für ihre Verdauung. Auerhähne dagegen sind seltener zu finden. Die  in der Balz so imposanten Vögel halten sich bedeckter.

Die mitgebrachten Vogelpräparate gaben eine Vorstellung über die Größe der Tiere. Die Auerhenne ist kleiner und unscheinbarer als der Auerhahn.

Herr Thielemann musste noch eine Menge Fragen der Kinder beantworten. Auch die Eltern konnten sich der Begeisterung für die Tiere nicht entziehen. Auf jeden Fall werden die Kinder besonders aufmerksam beim nächsten Waldspaziergang sein, in der Hoffnung eine Henne mit Küken zu sehen.

 

Bild zur Meldung: 16. Kinderhörsaal am 07.05.2014

Weitere Informationen: